frank oz hatte ein vortreffliches rezept für diese britische, schwarze komödie, mit zwei wichtigen ingredienzien: gut gezeichnete charaktere und ein fabelhaftes script.
mit death at a funeral erfindet er zwar das rad nicht neu, bietet aber dem publikum viele herzhafte lacher. eine, im besten sinne alter, amerikanischer screwballcomedies inszenierte farce.

françois ozons ("swimming pool", "8 femmes") melodrama angel ist eine hommage an die technicolor studio filme der 40er jahre hollywoods. schwülstig, überladen und voller pathos erzählt er die geschichte von angel deverell, einer jungen, schriftstellerin aus ärmlichen verhältnissen, deren visionen von erfolg, ruhm und großer liebe sich allesamt erfüllen. dem strahlenden aufstieg der eskapistischen und egozentrischen angel, folgt der unaufhaltsame absturz. nachdem man zwei stunden hofft, dass dieser von sich selbst eingenommenen, wenig liebenswürdigen person ein dämpfer versetzt wird, ist man am ende fast traurig, als ihr traum sich in luft auflöst.

marianne faithfull spielt irina palm absolut glaubhaft. als großmutter des sterbenskranken olly versucht sie alles mögliche um seine teure behandlung zu ermöglichen. ihr haus hat sie schon verkauft, die bank ist zu keinem kredit bereit, jobvermittler lachen die oma aus und ihre freunde in der bigotten dorfgemeinschaft haben schon gespendet. so landet sie schließlich als, wie sie sich selbst nennt, "wanking widow" in einem sex-etablissement in soho.
trotz dieser vorlage findet der regisseur den richtigen ton. es wird nie ordinär, man lacht mit den darstellern und nie über sie. feinfühlig und zurückhaltend, ein arthouse kleinod.

obwohl ich david finchers arbeit ("se7en", "the game", "fight club") bewundere, war sein neuester streifen zodiac eindeutig eine stunde zu lang. trotz der schauspielerischen leistungen des gut gewählten ensembles, des aufwändigen 60-er jahre ausstattungswahnsinns und des wirklich hervorragenden scores. ich will gnädig sein, nach drei so spannenden vorgängern sei ihm mal ein ausrutscher verziehen. aber, da fällt mir ein, "panic room" fand ich eigentlich auch schon nicht so prickelnd. jetzt reissen sie sich mal zusammen herr fincher! ich hätte gerne, dass "the curious case of benjamin button" mit brad pitt und meinen lieblingen, tilda swinton und cate blanchett, ein hammer wird!!!

obwohl, oder eigentlich, weil das vikings stadion in der nachbarschaft ist (keine parkplätze und grölende fans), kann ich mich nicht für diese amerikanische sportart begeistern. da hat auch invincible nichts dran geändert. warum die sneak macher so ein minderheitenteil zeigen ist mir ein rätsel. aber zugegeben, ein solide gemachter film für football-freunde.

ryan gosling (stay) und anthony hopkins spielen gut in fracture. der plot ist nicht schlecht oder gar zu vorhersehbar. das script allerdings, ein wenig wie aufgewärmte thriller-restl. schale unterhaltung, ohne tatsächlich interesse am ausgang der geschichte zu wecken. muss man nicht gesehen haben.

ich geb´s ja zu, ein paarmal habe ich gelacht bei blades of glory. aber die meisten schmähs sind mir zu aufgelegt. die klischeebeladene story und einige langatmige passagen helfen nicht gerade den unterhaltungswert zu heben. will ferrells nackter oberkörper ist auch eher zum weinen. obwohl, hut ab vor seiner uneitelkeit. einzig die choreographie des eislaufs ist solide gemacht. daher empfiehlt sich diese farce, wenn schon, in slow motion oder die wahrscheinlich interessanten "seilakte" im making of, auf dvd zu betrachten.

regisseur edgar wright (shaun of the dead) ist wahrscheinlich den wenigsten bekannt, das wird sich jetzt sicher ändern. gemeinsam mit seinem hauptdarsteller simon pegg, der einen übereifrigen policeofficer gibt, hat er das super dichte script von hot fuzz geschrieben. auch nick frost, seinen dicken buddy, der ihn bewundert, kennt man bei uns nicht. macht nichts. ein zugpferd hat diese fabelhafte actionkomödie absolut nicht notwendig. da sind die cameos von steve coogan, bill nighy und timothy dalton nur zuckerguss. alles ist perfekt, der schnitt atemberaubend, der sound beeindruckend,...man kann sich leicht vorstellen, wie dieser film, wäre er in hollywood gemacht, aussähe. aber, god save the queen, er ist britisch. go, see it!

nach der hochzeit ist eine niederschmetternde elegie über zerrüttete familien verhältnisse, moralische fehltritte und menschliche schwächen. knochentrockener realismus, eine wackelige kamera und die zurückgenommene performance von mads mikkelsen (der bösewicht "le chiffre" in james bond casino royale) und rolf lassgård (kommissar wallander aus der gleichnamigen tv-serie) fordern den zuseher wie in guten alten dogma zeiten. die dänische regisseurin susanne bier ist für meinen geschmack etwas zu verliebt in close-ups von augen, aber sonst reißt sie einem mit ihrer eindringlichen inszenierung fast das herz aus der brust.

little children ist ein seltsam ergreifendes drama über den trübsal der vorstadt. gespickt mit wunderbarer schauspielkunst, allen voran kate winslet, die auf den spuren von flauberts "madame bovary" wandelt.
berührend!