die ausstellung "venus von willendorf - rätsel steinzeitkunst" ist noch bis ende jänner im naturhistorischen museum zu sehen. und obwohl ich bei der sonderführung "schamanen an der donau" nichts neues erfahren habe, sind die exponate allemal faszinierend. wie überhaupt das ganze nhm, in dem man stunden-, ja tagelang flanieren könnte.
im gegensatz zum "kunsthistorischen", wo ich mir, wegen all der rachitischen inzüchtler-portraits, jedesmal eine veritable depression aufreisse.

vvg in der albertina, das ist schon was! einmal, wegen der wirklich wunderbar restaurierten räumlichkeiten und zweitens, liebe ich den freundlichen studiensaal, den ich gerne für recherchen nutze.
van gogh originale konnte ich schon in amsterdam sehen, nur ist das ambiente, des eigens nach dem künstler benannten museum, alles andere als stimmig. so war ich dort auch enttäuscht von den exponaten und der allgemeinen massenabfertigung.
was mich wieder nach wien bringt. massen sind es auch in wien, die sich für die ausgestellung, hauptsächlich grafiken, erwärmen. seine frühen versuche zeigen anfängliche unsicherheit in technik, perspektive und proportion. eindrucksvoll sind sie allemal. man tut gut daran, ganz zeitig oder abends hinzugehen. aber hingehen sollte man doch noch schnell!

p.s.: eine kuriose geschmacklosigkeit findet sich im museumsshop: eine kleine vincent-plüschfigur mit abnehmbarem ohr!

jonas bendiksen präsentiert menschen denen die finanzkrise schon lange bekannt ist...

"selbdritt" heißt das programm, das die drei kabarettisten darbieten. nun, die beiden österreicher kennt man mehr oder weniger, der deutsche war dann der grund für die weite reise über die donau, ins orpheum.



also, mir hat´s gefallen...

die atemberaubende show varekai packt die seele und zieht sie hoch unter das imposante zirkuszelt! fantastische kostüme, stimmungsvolle musik, beeindruckendes bühnenbild, traumhafte lichtstimmungen, perfektes timing, und natürlich vor allem, die unglaublichen leistungen aller artisten. welch aufopfernde, harte arbeit dahinter liegt, wird in ihren federleichten darbietungen vergessen gemacht. kein noch so lobendes adjektiv ist übertrieben, um das wunderbare zu beschreiben.
go see it !!!

der mehrfache, österreichische vertreter bei der biennale in venedig und zweifacher documenta-teilnehmer peter kogler zeigt im wiener mumok eine bündige retrospektive seiner arbeiten.
besonders beeindruckt hat mich die computergesteuerte 360-grad-video-installation. am anfang beginnen sich gitter zu bewegen, verformen sich, verwandeln sich zu schläuchen und blasen und lösen sich zuletzt in vollkommener schwärze auf. diese gitter sind, neben den berühmten ameisen, rohren und hirnwindungen ein markenzeichen des künstlers.
offen für viele interpretationen, erzeugt die intensive bilderfolge eine fast beunruhigende auflösung des raumes, den übergang von ordnung zu chaos.

das bekannteste bild von edward hopper nighthawks steht, wie viele seiner arbeiten, für isolation, einsamkeit und leere. davon konnte gestern, bei der eröffnung seiner ausstellung in der kunsthalle wien, nicht gesprochen werden. massen an interessierten standen schlange um einige seiner werke zu sehen. soviele, dass ich kapitulierte und meiner leichten enochlophobie nachgab.
hopper hat viele filmschaffende, aber auch fotografen (thomas demand) beeinflusst. hitchcocks hotel in psycho z.b. ist durch house by the railroad inspiriert und die landschaften in "mystery train" von jim jarmusch wirken wie hoppers gemälde.

ich werde dann wohl ein anderes mal wieder hingehen...

freundin d. hat mir diese bemerkenswerte fotoserie aus dem buch hungry planet zukommen lassen.
kaum erstaunlich, kommt bei der familie aus darfur am wenigsten auf den (nicht vorhandenen) tisch.

gunkls neues programm verluste ist schon wie seine vorgänger nichts für denkfaule. am meisten bewundere ich, wie man zwei stunden allein auf der bühne die meute anspruchsvoll unterhalten kann. und dass er es kann, hat er wieder mit bravour bewiesen. obwohl er echt niemanden was beweisen muss. aber, sie können es jederzeit kontrollieren. vergessen sie nicht ein paar nüsse vor der aufführung zu essen, die sollen ja gut für die konzentration sein...

erstmals erlaubte die tate modern galerie in london künstlern aus aller welt ihre fassade zu bemalen. zu sehen bis 25. august. einer der künstler ist der aus bologna stammende blu, den ich sehr bewundere. vor allem sein, in argentinien entstandenes stop motion graffiti. unbedingt die 5min zeit nehmen und ansehen.