slowakei-polen-tschechien

erste station burg arwa oravský hrad in den slowakischen karpaten. der erste dracula film wurde hier gedreht.

polen. krakau, die mittelalterliche stadt an der weichsel, ist bezaubernd. der riesige marktplatz mit den ehemaligen tuchhallen, die marienkirche, von deren turm zu jeder vollen stunde ein feuerwehrmann die trompete bläst, der wawel, die schmalen gassen, versteckte innenhöfe begeistern auch kulturbanausen. falls nicht, gibt es unzählige cafés und bars in denen man mit den geselligen polen ein bierchen zwitschern kann.
östlich von krakau liegt lancut. nach dem mittagessen spaziergang durch den sternförmig angelegten park und weiter in die utopische idealstadt, nach zamosc. im 16. jahrhundert ermöglichte der magnat jan zamoyski, dem italienischen architekten bernardo moranda den traum, eine stadt auf dem reißbrett zu entwerfen.
nordöstlich von warschau, an der weißrussischen grenze, liegt die puszcza białowieska, der größte tieflandurwald europas. mittendrin das dorf bialowieza. von hier aus radtouren durch den wald und umgebung. wisent, luchs und wolf verbergen sich vor den blicken (man kann sie aber, wie auch die tarpan wildpferde, im reservat begaffen), doch so manches rebhuhn und anderes, mir unbekanntes federvieh, fliegt aufgeschreckt aus dem gebüsch. es ist herrlich ruhig, grün und mystische kraftplätze lassen einen völlig entspannt verweilen. obwohl nach 58 km pedale-treten der podex etwas schmerzt.
weiter nördlich liegt die masurische seenplatte. eine ideale gegend zum schwimmen, fischen, segeln. leider macht das wetter einen strich durch die rechnung. es schüttet. heimwärts bläst der wind.
über olsztyn, plock, czestochowa nach tschechien.
brno, znojmo und alptraum-horror-kitsch-konsum excalibur city sind die stationen.
etwa 2800 km später, zurück in wien lässt sich rekapitulieren:
ein heer von putzfrauen und bauarbeitern hat ihr erspartes in grauenhafte mittelstandsarchitektur investiert. überall stechen die praktischen, neuen blechdächer schmerzhaft ins auge. die inneneinrichtung steht an geschmacklosigkeit in nichts nach. polen dürfte weltweit der größte abnehmer von kunstblumen sein. zu gute halten muss man absolute sauberkeit und höflichkeit. die dienstleistung hinkt noch etwas nach (wobei sie bei uns ja auch suboptimal ist). das preis leistungs verhältnis wird nach euro maßstab berechnet, bezahlen muss man mit złoty.
wer aber natur und kultur liebt, mit der polen reichlich gesegnet (96% römisch-katholisch) ist, sollte eine reise unternehmen.