Urlaubsvertretung
cosima reif schreibt die zufallskolumne im standard. nun sucht sie jemanden, besser gesagt einen mann, der, während sie urlaubt, für sie einspringt. zweite bedingung, ausser der üblichen länge des artikels, es müssen die worte "baumarkt" und "linguistik" vorkommen.
hier mein versuch:
Null Kontamination oder wie mir ein Stein von den Nieren fiel
»Dann lassen Sie das Bumsen sein«, schlug Vigneron vor. »Wie wäre es mit Masturbieren? Ihre Hände können Sie ja waschen.« - »So sehr möchte ich mich nun auch wieder nicht verändern.«
Diesen Dialog aus John Irvings Buch " Die wilde Geschichte vom Wassertrinker " möchte ich nicht herausstreichen, weil er so amüsant ist oder ich gar an Linguistik zeitgenössischer Literatur interessiert wäre. Nein. Leider befand ich mich erst kürzlich in einer ähnlichen Lage wie Fred Bogus Trumper, der Protagonist dieser Geschichte.
Aber zum Anfang.
Eine Blasenentzündung im Sommer ist an sich schon eine verwunderliche Sache, aber bei diesem wechselhaften Wetter kann man sich schon mal verkühlen. Also schnell in die Apotheke, ein Präparat zur Durchspülung besorgt. Tage später, die Symptome haben sich nicht gebessert. Im Gegenteil, die Nieren beginnen zu schmerzen, der Weg zur Toilette bereits halbstündlich. Ein Besuch beim Arzt scheint unvermeidlich.
Brav nimmt man die verschriebenen Antibiotika, trinkt widerwillig literweise Wasser, Kräutertees und ungesüßte Limonaden. Ja keinen Alkohol, der fördere das Bakterienwachstum. Nach einer Woche, die Anzeichen sind verschwunden, zur Sicherheit ein neuerlicher Harntest. Diesmal muss es genauer sein, um ganz sicher zu gehen, dass keine Verunreinigung das Ergebnis verfälscht. Deswegen kein einfacher Streifentest, sondern ab ins Labor, um vom Mittelstrahl eine Kultur anlegen zu lassen. - Banges Warten auf das Ergebnis.
Als bekennender Single ist man gezwungen alle Gelegenheiten der Bekanntschaftsanbahnung wahrzunehmen und auch selbige bewusst herbeizuführen. Im Supermarkt nach Kleinportionseinkäufern Ausschau zu halten, im Fitnesscenter neben den Attraktivsten zu schwitzen, in der Volkshochschule Kurse zu belegen oder in Bars herumzuhängen bringt nicht unbedingt berauschende Ergebnisse. Trotzdem schaffe ich es meine Hormone in Balance zu halten. Das schlechte Gewissen holt mich nun aber unwiderruflich ein. Werde ich in Zukunft nur mehr mit ausgeklügelten Trinkritualen den Liebesakt vollziehen können?
Wieder eine Woche später. Der Arzt gibt Entwarnung, meine Pisse ist so klar wie das reinste Tiroler Gebirgsbächlein. Ich bin verständlicherweise erleichtert und habe auch daraus gelernt. Erstens sollte man sich beim Verkehr immer schützen und zweitens ist viel trinken immer gut.
Zum Schluss ist es wohl an der Zeit, mein Geheimnis zu lüften. Ich bin eine Frau und alles ist frei erfunden. Das wirft mich sicher aus dem Bewerb für die einmalige Urlaubsvertretung der Zufallskolumne. Dennoch möchte ich ihnen meinen Geheimtipp, zur Jagd nach äußerst virilen Sexualpartnern, nicht vorenthalten. Eindeutig der Baumarkt am anderen Ende der Stadt.
hier mein versuch:
Null Kontamination oder wie mir ein Stein von den Nieren fiel
»Dann lassen Sie das Bumsen sein«, schlug Vigneron vor. »Wie wäre es mit Masturbieren? Ihre Hände können Sie ja waschen.« - »So sehr möchte ich mich nun auch wieder nicht verändern.«
Diesen Dialog aus John Irvings Buch " Die wilde Geschichte vom Wassertrinker " möchte ich nicht herausstreichen, weil er so amüsant ist oder ich gar an Linguistik zeitgenössischer Literatur interessiert wäre. Nein. Leider befand ich mich erst kürzlich in einer ähnlichen Lage wie Fred Bogus Trumper, der Protagonist dieser Geschichte.
Aber zum Anfang.
Eine Blasenentzündung im Sommer ist an sich schon eine verwunderliche Sache, aber bei diesem wechselhaften Wetter kann man sich schon mal verkühlen. Also schnell in die Apotheke, ein Präparat zur Durchspülung besorgt. Tage später, die Symptome haben sich nicht gebessert. Im Gegenteil, die Nieren beginnen zu schmerzen, der Weg zur Toilette bereits halbstündlich. Ein Besuch beim Arzt scheint unvermeidlich.
Brav nimmt man die verschriebenen Antibiotika, trinkt widerwillig literweise Wasser, Kräutertees und ungesüßte Limonaden. Ja keinen Alkohol, der fördere das Bakterienwachstum. Nach einer Woche, die Anzeichen sind verschwunden, zur Sicherheit ein neuerlicher Harntest. Diesmal muss es genauer sein, um ganz sicher zu gehen, dass keine Verunreinigung das Ergebnis verfälscht. Deswegen kein einfacher Streifentest, sondern ab ins Labor, um vom Mittelstrahl eine Kultur anlegen zu lassen. - Banges Warten auf das Ergebnis.
Als bekennender Single ist man gezwungen alle Gelegenheiten der Bekanntschaftsanbahnung wahrzunehmen und auch selbige bewusst herbeizuführen. Im Supermarkt nach Kleinportionseinkäufern Ausschau zu halten, im Fitnesscenter neben den Attraktivsten zu schwitzen, in der Volkshochschule Kurse zu belegen oder in Bars herumzuhängen bringt nicht unbedingt berauschende Ergebnisse. Trotzdem schaffe ich es meine Hormone in Balance zu halten. Das schlechte Gewissen holt mich nun aber unwiderruflich ein. Werde ich in Zukunft nur mehr mit ausgeklügelten Trinkritualen den Liebesakt vollziehen können?
Wieder eine Woche später. Der Arzt gibt Entwarnung, meine Pisse ist so klar wie das reinste Tiroler Gebirgsbächlein. Ich bin verständlicherweise erleichtert und habe auch daraus gelernt. Erstens sollte man sich beim Verkehr immer schützen und zweitens ist viel trinken immer gut.
Zum Schluss ist es wohl an der Zeit, mein Geheimnis zu lüften. Ich bin eine Frau und alles ist frei erfunden. Das wirft mich sicher aus dem Bewerb für die einmalige Urlaubsvertretung der Zufallskolumne. Dennoch möchte ich ihnen meinen Geheimtipp, zur Jagd nach äußerst virilen Sexualpartnern, nicht vorenthalten. Eindeutig der Baumarkt am anderen Ende der Stadt.
knoedelmoedel - 2005-08-07 18:05