Susanne Wenger
seit 55 jahren lebt die in graz geborene künstlerin als initiierte priesterin bei den yoruba in nigeria, westafrika.
gestern beging sie ihren 90. geburtstag! tausende strömten aus allen teilen des landes zusammen um sie zu feiern. mit ihrer arbeit im heiligen hain von oshogbo, dem traditionellen sitz der flussgöttin oshun, hat sie den yoruba ihre götter zurückgegeben. gemeinsam mit den beiden adoptivkindern ist sie ein wichtiger teil des traditionellen kult-lebens.
wengers gesamtkunstwerk, die berühmten "sacred groves of oshogbo", ihre bedeutung als malerin, architektin, bildhauerin, schützerin der gefährdeten bäume des regenwaldes, spirituelle wandlerin zwischen den kulturen, emanzipierte, mutige frau und künstlerin kurz zu charakterisieren ist fast unmöglich.
trotz großer, internationaler anerkennung ist sie noch immer ein "enfant terrible" der kunstszene. obwohl es zahlreiche filmdokumentationen, bücher und oft als exotische sensation aufgemachte berichte über sie gibt, ist sie so etwas wie eine große unbekannte geblieben.
dass ihr leben und ihre kunst auch politischen einfluß genommen hat, zeigt ihr engagement in österreich gegen die unterdrückung zwischen 1938 und 1945 und für die nigerianische unabhängigkeitsbewegung nach 1960.
alles gute!
knoedelmoedel - 2005-07-05 09:24